Davensberg - Das Tor zur Davert

Der Messerturm zu Davensberg

Im finsteren Verließ
Nach dem Volksglauben war die Davert mit der Burg Davensberg eine Stätte der Angst und des Grauens. Dazu kam noch die Erinnerung an die ehemalige Folterkammer und an den noch vorhandenen alten Messerturm der Burg Davensberg an der Straße Ascheberg-Ottmarsbocholt. Messer aber waren in dem vor 400 Jahren erbauten Turm nicht vorhanden. Das Volk hat sie wohl im Hinblick auf die Qualen dieses Ortes erdacht.

Betritt man den Turm durch eine Tür zu ebener Erde, so erblickt man ein dunkles Gelaß mit rohem Gewölbe. Durch schmale Luftlöcher dringt nur spärlich Licht in den Raum. Eine alte Pritsche aus schweren Eichenbohlen mit einer Vorrichtung am Fußende zum "stocken und blocken" eines Gefangenen sind die einzigen Ausstattungsstücke. In der Mitte des Bodens befindet sich eine Luke, durch die man in das untere Verließ hinabsteigt. Dieser Raum ist vollständig finster und sehr feucht.

Die ganze Einrichtung weist offenbar darauf hin, daß die Räume ehedem als Gefängnis benutzt wurden, wo ungezählte Gefangene überaus traurige Stunden, vielleicht sogar unschuldig, zu verbüßen hatten. Feindliche Ritter und arme Bauern mögen hier bei Wasser und Brot ein elendes Dasein gefristet haben, während ihre Peiniger sich beim Spiel und Wein ergötzten. Leben und Gesundheit der unglücklichen Gefangenen wurden nicht selten durch solche Kerkerbußen vollständig zu Grunde gerichtet.